Die Site wird gerade aufgebaut. Farben im Menü: fertig halbfertig unfertig (Stand: 18.11.2025)
Kann es wirklich sein, dass wir uns im Deutschen so etwas wie ‚vergendert‘ haben? Machen Sie sich bitte ihren eigenen Eindruck:

Das erste Audio zeigt unsere heutige Sprache, wie sie sich gerade im Rundfunk durchsetzt. Hier eine Live-Übertragungen der Olypmpia-Eröffnungsfeier 2024 in Frankreich. Nur die Audiospur, davon nur 40 Sek. von 4:06.25 Stunden. Darin genannt 14 Nomina Agentis, also Namen für handelnde Menschen: Zuschauer, Athlethen, Schwimmer, Medaillienträger, Sportler, Kollegen, Journalisten und Franzosen.
(Angaben zu Foto1 und Audio2 siehe unten)

Als zweites Beispiel die vielleicht schlimmste Rede, die je auf deutschsprachigem Boden gehalten wurden, die Totale-Kriegs-Rede Goebbels.
Natürlich sind auch hier Nomina Agentis, 3 in der Ansprache, 5 wie oben im Fließtext:
Volksgenossen, Nationalsozialisten, Arbeiter und Bürger.
Hören Sie bitte, wie Goebbels sie formuliert.
(Angaben zu Foto3 und Audio4 siehe unten)
Wie ist Ihr Eindruck?
Erstaunlich wenige erschrecken, sondern reagieren beschwichtigend, relativierend oder als hätten sie das schon gewußt.
Reaktionen, die die Psychologie mit „kognitiver Dissonanz5“ beschreibt: „Es darf nicht sein, was nicht sein kann.“
Wenn wir aber den Sprachenstreit lösen wollen, müssen wir ihn verstehen.
Um ihn zu verstehen, müssen wir uns der unerhörten Realität stellen; selbst wenn sie kaum zu ertragen ist:
Seit wenigen Jahren hören wir im ÖRR6 dieselbe sexualisierende Sprache, mit der Goebbels 1943 das Volk in den Totalen Krieg führte.
Manche werden einwenden, dass Doppelnennungen nicht deswegen schlecht sind, nur weil die Nazis sie sprachen. Genau so wie vegetarisch essen oder Nichtrauchen nicht dadurch schlecht ist, weil Hitler Vegetarier und Nichtraucher war. Wenn also die Nazis schon damals gerecht sprachen, wo ist das Problem?
Wenn es nur so einfach wäre. Der große Unterschied:
So sehr die Doppelnennungen auch mit respektvoll klingenden Etiketten wie „geschlechtsdifferenzierend“ und „gendersensibel“ belegt wurden, so bleiben ihre dunklen Seiten für jeden sichtbar, der sich hinzuschauen traut:
- Die Sprache, um die es da geht, leitet Frauen sprachlich von Männern ab. Das, was wir „gerechte Sprache“ nennen, ist in Wirklichkeit das Gegenteil, sie ordnet Frauen sprachlich den Männern unter7. Was gut zum Menschenbild der Nazis passte, aber doch nicht unserem!
- Ein weiterer Abgrund: Diese Sprache verbindet nicht, sondern trennt und grenzt aus. Sie separiert Frauen von Männern, und grenzt gleichzeitig Menschen, die weder Mann noch Frau sind, durch pure Nichtnennung aus. Eine harte Diskriminierung8 in ihrem ursprünglichsten Sinn.
Manche zu markieren und andere nicht, ist genauso unwürdig wie Minderheiten durch Nichtnennung zu verschweigen. So gingen Nazis mit Menschen um, aber doch nicht wir! - Die für unsere Sprache problematischste Seite aber: Jede einzelne Doppelnennung, also jedes „Bürgerin und Bürger“ zerstört durch ihre innere Logik die ursprünglichen Oberbegriffe, hier den „Bürger“. Es geht um ca. 15.000 Nomina Agentis9, von Arbeiter bis Zauberer, die gerade langsam, aber sicher durch diese neue Sprache im ÖRR, aber auch durch die alte der Nazis, ihre Funktion verlieren.
Hier liegt der eigentliche Grund, wieso so viele Menschen den Kopf über die „Gendersprache“ schütteln, und sogar bereit sind, eine AfD zu wählen, die die „alte Sprache zurück“ verspricht. Die auch noch im selben Atemzug „Grüne, Woke und den Feminismus“ für die Sprachzerstörung verantwortlich macht. Dabei waren es ausgerechnet ihre eigenen Idole, die 80 Jahre zuvor per Volksempfänger mit genau dieser Zerstörung begannen, die sie heute anderen in die Schuhe schieben. Verlogenheit war schon immer eine Nazistrategie, heute wie früher glauben die NS-Mitläufer dumm die Lügen ihrer Führer, und verbreiten sie eifrig. Nur geht das heute bequemer und effektiver: früher skandierten und prügelten sie auf der Straße, heute geht der Rufmord einfach über die Tastatur.
Die zerstörten Oberbegriffe stammen übrigens aus einer Zeit, als unsere „germanische Sprachfamilie“, also das Englische, Niederländische, Dänische, Schwedische, Norwegische und Isländische noch mit uns zusammen in einer Sprache vereint war.
Wie schafften es all unsere Geschwistersprachen, ihre wertvollen Nomina Agentis zu bewahren, während wir gerade dabei sind, sie zu opfern? Und damit riskieren, dass 130 Millionen Deutsch sprechende das Gefühl bekommen, ihrer Sprache beraubt zu werden und Demokratiefeinde wählen?
Ja, die deutsche Sprache hat sich vergendert.
Nicht erst seit den Grünen, nicht seit dem Feminismus, und wahrscheinlich auch nicht seit den Nazis.
Die Nazis waren zwar die ersten, die die destruktiven Doppelnennungen per neuer Radiotechnik mit einer bis dahin für nicht möglich gehaltenen Wucht verbreiteten.
Aber erfunden und in der Sprache verankert haben die Nazis diese Sprachform ziemlich sicher nicht. Das könnte einige Jahrhunderte früher passiert sein, in einer Zeit besonders großen Unrechts gegen Frauen, der Zeit der Hexenverfolgung. Nirgends wurden damals so viele Menschenleben vernichtet wie bei uns, und nirgends richtete sich dieses Morden so klar vor allem gegen Frauen.
Könnte damals, im Kampf gegen diese furchtbare Vernichtung von Frauen etwas mit unserer Sprache passiert sein, das bei unseren weniger frauenfeindlichen Geschwistersprachen nicht passierte?
Seien Sie gespannt auf die nächsten Seiten, die sich alle um ein einziges Ziel drehen:
Herausfinden, wie der Sprachenstreit entstand, um ihn zu beenden.
Fußnoten:
- Fackellauf bei den Olympischen Spielen in Paris (Ausschnitt) von Marco Verch (Quelle: ccnull.de), lizenziert unter CC BY ↩︎
- Zitatquelle ($\S 51$ UrhG): Kommentar zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele Paris 2024, Eurosport/TNT Sports (Live-Übertragung vom 26.07.2024).
Zweck des Zitats: Vergleich der Häufigkeit von Doppelnennungen im Deutschen.
Original: [Link: https://www.youtube.com/watch?v=CxWPCmksPqU]
Ausgeschnitten wurden 14 über das ganze Dokument verteilte Passagen ↩︎ - Reichspropagandaminister Goebbels: Bundesarchiv, Bild 102-17049 / Georg Pahl / CC-BY-SA 3.0 ↩︎
- Lizenzrechtliche Audiodatei der Rede Goebbels: Urheberrecht 2015, 70 Jahre nach Goebbels‘ Tod, abgelaufen.
Original: [Link: https://archive.org/details/JosephGoebbels-Sportpalastrede],
Ausgeschnitten wurden 8 zitierte Passagen, über das gesamte Dokument verteilt ↩︎ - Kognitive Dissonanz, hier beschrieben in Wikipedia ↩︎
- ÖRR = Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk ↩︎
- Luise Pusch, oft „Päpstin der Gendersprache“ genannt, zu den Feminina in den Doppelnennungen: „Eigentlich ist dieses “-in” für Frauen eine schwere Diskriminierung. Das zeigt eigentlich, die sind nicht die Norm, sondern eine Ableitung von der Norm.“ ↩︎
- In Doppelnennungen, wie z.B. „Bürger und Bürgerinnen“, werden Menschen ausgeschlossen, die schon bei ihrer Geburt weder zum weiblichen noch zum männlichen Geschlecht passten. Das Bundesverfassungsgereicht hat 2017 darauf hingewiesen, dass diese Menschen nicht aufgrund ihrer Situation ausgeschlossen werden dürfen. Jede Doppelnennung tut aber genau das, und verstößt gegen unser geltendes Recht. ↩︎
- Namen für Handelnde (Latein: nomen, pl. nomina = Namen, agens, agentis = handelnd) ↩︎
