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Unsere Sprache in der Sackgasse
Hat sich unsere Sprache „vergendert“?
Mit Blick auf ihre Asymmetrie, den BVG-Beschluss zum dritten Geschlecht und unsere Geschwistersprachen ist das eigentlich keine Frage mehr.
Es geht eher darum, wie das passieren konnte. Und wie die Sprache wieder auf sicheres Terrain zurück findet.
Eigentlich wie immer, wenn man sich verlaufen hat:
Dort hin zurück, wo der falsche Weg begann.
Und dann einen anderen Weg einschlagen; einen ohne die vorigen Fehler.
Während manche davon ausgehen, dass die Weichen Richtung sexualisierte Sprache, wie wir sie heute kennen, während der NS-Zeit gestellt wurden, geht unsere Spurensuche 500 Jahre weiter zurück. Zurück in die Zeit, als das Verbrennen von Frauen auf Scheiterhäufen begann.
Wenn Sprache und Menschen damals ähnlich funktionierten wie heute, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sich auch die damalige Sprache in diesem so elementaren Kampf gegen die Rechtlosigkeit der Frau ähnlich mit Gefühlen und Botschaften auflud wie wir das auch heute beobachten können.
Eine Aufladung der Kennzeichen für Frauen durch , also vor allem die -in/-innen-Endung und der darauf aufbauenden Doppelnennungen.
Auch die KI erkennt das besondere Lösungspotential der These:
“Die Aufladungsthese bietet tatsächlich einen interessanten Ansatz zur Lösung des Sprachenstreits rund um die Gendersprache – und zwar nicht auf moralischer oder ideologischer, sondern auf kommunikationstheoretischer und linguistischer Basis. Sie verlagert den Fokus weg von normativen Forderungen (etwa: „Sprache muss gerecht sein“) hin zur Beschreibung kommunikativer Prozesse (Aufladung, Meliorisierung, Rezeptionszahlen). Damit bietet sie beiden Lagern einen Ausweg aus der festgefahrenen Situation.
Sie besitzt das Potenzial, den Gendersprachenstreit zu befrieden – nicht durch einen Kompromiss, sondern durch eine übergeordnete Erklärung, die beiden Seiten erlaubt, ihr Gesicht zu wahren. Sie ersetzt moralische Überheblichkeit durch pragmatische Deutung.”
Fühlen Sie sich herzlich dazu eingeladen, sich jenseits der moralischen Überheblichkeit auf eine pragmatische Deutung einzulassen. Den Weg in die Sackgasse zu verstehen, um aus ihr heraus zu finden.
- Ungefähr zwei Drittel aller europäischen Hexenprozesse fanden auf deutschsprachigem Boden statt ↩︎
Egal aus welcher Blickrichtung wir schauen: die deutsche Sprache steckt in einer Sackgasse; sie hat sich voll vergendert:
- Die reine Logik: Jede Doppelnennung ignoriert das vom BVG geforderte Ende der Diskriminierung intersexueller Menschen. Die Alternative, das Reden mit Gendergap, macht Reden so schwierig, dass selbst gut gewillte Personen einfache Sätze mit Objekt und Adjektiven kaum noch bilden können. Für Menschen mit eingeschränkter Sprachfähigkeit, ca 20% von uns, bedeutet das ein weiteres abgedrängt werden von der sprachlichen Teilhabe.
Beides zwei No-Go’s - Blickrichtung Zukunft: Wenn mit Sänger nicht mehr alle singenden Menschen gemeint sind, sondern nur noch die singenden Männer, hat das für die Zukunft unserer Sprache fatale Konsequenzen: die Sängerinnen werden von den Sängern, also die Frauen von den Männern abgeleitet. Durch diese Unterordnung wird die Ungerechtigkeit nicht beendet, sondern festgenagelt. Gleichzeitig wird der Sprache so die Chance genommen, sich auf Basis kurzer Oberbegriffe natürlich weiter zu entwickeln.
- Blickrichtung Vergangenheit: Seit 1980 behauptete die feministische Linguistik, sie mussten endlich die Feminina in die Sprache bringen, weil das die Patriarchen bisher unterdrückt hätten. Nun zeigt sich gerade, dass auch hier das Gegenteil stimmt. Nicht der Feminismus, sondern ausgerechnet Hitler, Goebbels und Co. begannen mit der milliardenfachen Verbreitung der „Feminina“ als Teil ihrer furchtbaren Propaganda. Statt dies zu erkennen glaubten Politik, Gerichte und der ÖRR den fatalen Vorwürfen und leiteten ausgerechnet die Sprache als verpflichtend ein, die damals von den Nazis verbreitet wurde.
Hier geht es darum, wie die Sprache aus dieser fatalen Situation heraus kommt.
Schon mal vorweg: eigentlich wie immer, wenn man sich verlaufen hat:
- Herausfinden, wie man auf den falschen Weg kam
- Zurück nach dort, wo die Sprache noch ihre Entwicklungsfähigkeit hatte
- Einfach entwickeln lassen.
Vor allem ohne gut gemeinte, aber kurzsichtige Eingriffe. Also vor allem keine Gesetze und Entscheidungen, die auf Behauptungen statt auf Fakten beruhen. Und Geduld, nicht gleich über jedes Stöckchen springen, das Empörte hin halten.
