Begriffsklärungen

Was bedeutet „Gender“, was „Gendern“?
Konnten Hitler und Goebbels überhaupt gendern, wenn sie nicht wissen konnten, was Gendern ist?
Hier eine kurze Zusammenfassung wichtiger Begriffe, wie sie auf dieser Site benutzt werden.

Die Begriffsklärungen werden erst vervollständigt, wenn die Site in ihrer Grundstruktur steht. Also bitte Geduld. Helfer bitte gerne melden.

🟡Gender

Ein Wort aus dem Englischen. Dort gab es für das Wort „Geschlecht“ lange nur „Sex“, bzw. „Sexus“. „What is the sex of the baby“ war so nahe an „have sex“, dass sich ein neutraleres Wort bildete. Wir im Deutschen hatten dieses Problem zwar nicht, haben aber trotzdem das Wort „Gender“ in unsere Sprache importiert.
Viele Deutschsprachler gehen davon aus, dass „Gender“ nicht „Geschlecht“ bedeutet, sondern das „soziale Geschlecht“ oder das „gefühlte Geschlecht“ meint. Dem spricht der alltägliche Gebrauch im Englischen entgegen. In „Gender-Reveal-Parties“ im englischsprachigen Bereich geht es einfach nur darum, welche Farbe der Schwangerschaftstest zeigt, oder was das Ultraschallbild. Es geht natürlich nicht darum, welches soziale Geschlecht das Kind einmal haben wird, oder ob es sich mit 12 Jahren in seinem biologischen Geschlecht nicht mehr wohl fühlen wird.
Wir sollten einem aus dem Englischen stammenden Wort im Deutschen keine Bedeutung zuordnen, die es in der Originalsprache nicht hat. Das führt spätestens dann zu Problemen, wenn wir uns mit Englischsprachlern über „Gender“ austauschen.
Fazit: Wir bestehen hier nicht auf der ausschließlichen Nutzung des Wortes „Geschlecht“, sondern nutzen ebenfalls das Wort „Gender“. Aber nur als das, was es im englischsprachigen Bereich bedeutet, also gleichbedeutend zu „Geschlecht“.
Gleichzeitig erkennen wir die Vielfalt von „Geschlechtlichkeiten“, von der Intersexualität bis hin zu den gefühlten und sozialen nichtbinären Geschlechtlichkeiten.

🟢Gendern

Hier ausschließlich „Reden in Genderspache“.
Dabei ist es egal, ob es nur um eine einzige Textstelle oder um die kontinuierliche Nutzung der Gendersprache geht.

🟡Gendersprache

Sprache, die die alten Oberbegriffe wie „Lehrer“ und „Schüler“ wegen ihres „generischen Maskulinums“ vermeidet, und sie durch Alternativen zu ersetzen versucht (Gendergap-Wörter, Doppelnennungen, Partizipien)

🟡Gendergap-Wörter

Wörter, die aus den Männern zugeordneten Kurzbegriffen wie „Lehrer“ und dem Femininmovem „-innen“ gebildet sind.
Um das Wort vom den Frauen zugeordneten „Lehrerinnen“ zu unterscheiden, gibt es unterschieliche Arten den neuen generischen Begriff sichtbar zu machen:
– Binnen-I: LehrerIn
– Genderstern: Lehrer*in
– Andere Methoden: Lehrer:in, usw.

Anmerkungen:

  • Gendergap-Wörter gelten zwar als gendergerecht, trotzdem haben sie keine eigenen Wörter für Nonbinäre. Diese Gruppe findet sich nur in der Sonderkennzeichnung wieder, also z.B im Stern.
    Konkret: in einer Gruppe von 100 Lehrer*innen könnten 49 „Lehrerinnen“ und 48 „Lehrer“ sein. Im Gegensatz zu den Frauen und Männern haben die 3 Nonbinären keinen eigenen Namen, für eine angeblich gerechte Sprachform eine irritierende Diskriminierung.
  • Die Ausgangswörter in „Lehrer*innen“ sind offiziell nicht die generischen Kurzbegriffe, sondern ihre männliche Interpretation. Diese Sprachform vermeidet die generischen Begriffe, also die Oberbegriffe. Daher sind in dieser Interpretation die „Lehrerinnen“ tatächlich aus Männern abgeleitet, und nicht mehr aus den geschlechtsfreien Oberbegriffen. Frauen sind also keine Untergruppe der lehrenden Menschen, sondern der lehrenden Männer. Auch das eine Diskriminierung; bzw. wenigstens eine sprachliche Unterordnung unter den Mann.
🟡gendern

Reden in Gendersprache

🟡generisch

= übergreifend, die ganze Art betreffend.
„Ich habe eine Katze gesehen“ sind mit „Katze“ alle Katzen gemeint, egal welches Geschlecht, Alter, Farbe usw.
Katze ist hier „generisch“, also die ganze Art betreffend.
Welchen Lehrer wir wohl nächtes Jahr bekommen?“ ist es ebenso. Es könnte ein junger Lehrer, ein alter Lehrer, eine Frau, ein Mann oder jemand dazwischen sein. Übergreifend eben, die ganze Art „Mensch“ betreffend.

. vom lateinischen \text{Lat. } genus \leftarrow \text{Idg. } *gen(\text{h}_1)- genus (‚Art, Gattung, Klasse‘) ab, welches auf die rekonstruierte indogermanische Wurzel *\text{gen}(\text{h}_1) zurückgeht. Die ursprüngliche Bedeutung dieser Wurzel ist ‚zeugen‘, ‚hervorbringen‘ oder ‚gebären‘.

  • Wissenschaftliche Darstellung: Die Herleitung in exakter Notation:
  • Linguistische Anwendung: Der Begriff ist integrativ und nicht-sexualisierend. Er bezeichnet in der Linguistik einen Oberbegriff, der sich auf die Zugehörigkeit zur Art oder die ausgeübte Tätigkeit bezieht und alle Geschlechter einschließt.
🟡generisches Maskulinum

Eigentlich „generische Begriffe mit maskulinem Genus“.

ein Begriff, der falsch bzw. manipulativ ist. Falsch wegen der Fehlbenennung des als erstes aufgetretenen Genus durch Protagoras bzw Zeitgenossen. Dieses Genus hatte nie einen Geschlechtsbezug, wurde 450 vor Christus aber leider „Maskulinum“ genannt. Manipulativ, will es bei dem Begriff um generische Begriffe, also zusammfassende Begriffe geht. Daher sollte das Substantiv das zusammenfassende benennen und sein zweitrangiges Genus als Adjektiv (maskulin) hinzugefügt sein.

Andere Übersetzung: Oberbegriffe mit maskulinem Genus.

Beispiele: der Lehrer, der Schüler.

Oberbegriffe mit femininen Genus sind z.B. die Koriphähe oder die Wache, Oberbegriffe mit Neutrum sind das Klientel oder das Unikum

🟡generisches Maskulinum (Mythos)

Der Begriff „generisches Maskulinum“ ist aus zwei Gründen nicht mit der entstehungsgeschichtlichen Realität und Funktionsweise der Nomina Agentis (meist mit ‚maskulinem‘ Genus) vereinbar:
1. Als die Nomina Agentis mit dem als maskulin interpretierten „der“ entstanden, gab nur dieses einzige Hilfswort; eben das „der“. Es gab damals weder das „die“ noch das „das“. Nomina agentis wie „der Lehrer“ hatten also in der Tat überhaupt keinen Bezug zum Geschlecht; sie wurden vom Feminismus völlig zu unrecht an den Pranger gestellt.
2. Als sich einige Tausend Jahre später die ersten Sprachwissenschaftler daran machten, Substantive zu untersuchen, konnten sie inzwischen drei Gruppen finden: die „der“-Wörter, die „die“-Wörter, und die „das“-Wörter. Das mit den drei Schubladen stimmte, aber bei der Benennung passierte ein Fehler. Die Griechen (natürlich Männer 😉 stülpten das Thema Nr. 1, die menschliche Sexualität, über ein hochkomplex gewachsenes HIlfswörter-System, das nichts mit Geschlechtern zu tun hatte. Sie benannten die „der“-Wörtergruppe als maskulinum, die als zweites entstandene „das“-Wörtergurppe als neutrum, und die noch einmal ein paar hundert Jahre später entstandene „die“-Wörtergruppe als feminin.
Wäre dieser Fehler damals nicht passiert, hätten wir heute wahrscheinlich im Deutschen keinen Gendersprachenstreit.
Wie dem auch sei, der Feminismus wusste nichts von diesem frühen Fehler der Männer, und baute darauf ihr wichtigstes Argument gegen die „Männersprache“ auf: das „generische Maskulinum“. Wörtern, die nichts mit Geschlechtern zu tun hatten, wurde vor 2.500 Jahren eine Männlichkeit angedichtet, die ihr vor 50 Jahren dann vorgeworfen wurde: die vielen „der“ wären Kennzeichen der Männersprache und Ergebnis eines Patriarchats.
Ein „generisches Maskulinum“ ist also ein auf zwei aufeinander aufbauenden Fehlern basierendes Phantom: einer Fehlbenennung und der unkontrollieren Übernahme dieses Fehlers durch den Feminismus. Es gibt kein „generisches Maskulinum“, weil der Be ↩︎

🟡Movem

Ein Wortzusatz, der das Geschlecht angibt. Im Wort Sängerin gibt das“-in“-Movem das weibliche Geschlecht an, im Wort Wüterich das“-ich“-Movem das männliche.

🔴Genus

. vom lateinischen \text{Lat. } genus \leftarrow \text{Idg. } *gen(\text{h}_1)- genus (‚Art, Gattung, Klasse‘) ab, welches auf die rekonstruierte indogermanische Wurzel *\text{gen}(\text{h}_1) zurückgeht. Die ursprüngliche Bedeutung dieser Wurzel ist ‚zeugen‘, ‚hervorbringen‘ oder ‚gebären‘.